Geht er zuend´, erinnert mich der Herbst daran,
in rascheltrock´nem Laub stets alldies farblos endet,
was uns zum Herbstbeginn so farbenfroh begann,
auch wenn der Kirschbaum dich mit hellem Gold geblendet!
Der Himmel wird nicht heller als dein Lampenlicht.
Die Augen, sie gewöhnen sich nicht an den Dimmer.
Zum Zeitunglesen taugen sie selbst morgens nicht.
Und eine Ahnung schleicht dich an: Das wird bald schlimmer.
November leert von allem, was dich freut, die Hände.
Zurück bleibt nur der Nebel graue, weite Leere.
Und Hoffnung auf die nahe Wintersonnenwende,
die wenigstens ein zarter Hoffnungsschimmer wäre!
Heino Suess
November
Bin heut im erstarrten Garten gewesen,
Wo ich in deinem Auge einst Lieder gelesen;
Wo die Biene den Tropfen Seligkeit sog,
Und wie ein Stückchen Himmel der Schmetterling flog.
Wo der Mond aufstieg wie der Liebe Lob,
Wie ein Herz, das sich von der Erde hob,
Und wo jetzt die Wurzeln der Blumen verwesen,
Hab ich in toten Blättern noch Lieder gelesen.